Spitz-findig-keit #3

Spitz oder Spitze sind in aller Regel pointierte Aussagen zum Zeitgeschehen. Dies kann, muss aber nicht die Politik betreffen. Es kann auf die Gegenwart oder auch auf die Vergangenheit gemünzt sein. Spitz ist eine Aussage dann, wenn sie sticht, der betreffenden Person oder Personengruppe wehtut, spitze, wenn sie ausgezeichnet formuliert ist und im Idealfall zudem die Wahrheit abbildet. Fi/ündig, wenn der beschriebene Umstand nicht ganz offensichtlich, also erst zu ergründen ist. Und -keit lässt auf unterschiedliche menschliche Eigenheiten/-schaften schließen, wie beispielsweise Eitelkeit, Heiterkeit, Überheblichkeit oder, oder. Alles zusammengenommen eine echte Spitzfindigkeit. In unserer neuen Kolumne ‚Spitz-findig-keit‘ werden wir in lockerer Folge jeweils zwei oder drei Aussagen zitieren, dabei auch klassische Denkerinnen und Denker nicht verschonen.

Um Denkanstösse zu geben, die Freude am Formulieren zu wecken – nichtzuletzt auch um dem Humor in unserer doch etwas trostloseren Zeit wieder mehr Geltung zu verschaffen. Erhöht das Wohlbefinden. Packen wir es an! Ich sage nicht, wir schaffen das. Aber wir probieren es auf jeden Fall!

Spitzfindigkeit Nr. 3

Vorbemerkung

Es gibt nach Immanuel Kant auch eine falsche Spitzfindigkeit, die wir uns hier allerdings nicht zu eigen machen wollen. Wer dem dennoch nachgehen möchte – Die falsche Spitzfindigkeit der vier syllogistischen Figuren – kann dies hier gerne tun.

1. Spitz-findig-keit

„Was nun aber, von jenen allen, uns am unmittelbarsten beglückt, ist die Heiterkeit des Sinnes: denn diese gute Eigenschaft belohnt sich augenblicklich selbst. Wer eben fröhlich ist hat allemal Ursache es zu sein: nämlich eben diese, daß er es ist. Nichts kann so sehr, wie diese Eigenschaft, jedes andere Gut vollkommen ersetzen; während sie selbst durch nichts zu ersetzen ist.“ Dies gibt uns Arthur Schopenhauer (1788-1860), ein weiterer Philosoph, mit auf den Weg.

Quelle: Parerga und Paralipomena, Berlin 1851, 2 Bände. Erster Band – Aphorismen zur Lebensweisheit, Kapitel 2: Von dem, was einer ist – nachzulesen beim Projekt-Gutenberg hier.

2. Spitz-findig-keit

„Die Vereinigung vor der Spaltung! Köstlich! Was uns zu solchen wichtigen Fragen führt, wie: Können sich Zwei vereinen? Können sich Drei entzweien? Können sich Sieben verachten? Egal, die können weg.“

Fröhlicher Kommentar von A-Tom zu einem Artikel in Tichys Einblick vom 26.3.2021 über Querelen in der WerteUnion, einer Gruppierung innerhalb der CDU. Titel „WerteUnion vor der Spaltung“ von Zara Riffler.

3. Spitz-findig-keit

Und dazu passend, das Neueste vom Tage von Erich Kästner (1899-1974).

„Da hilft kein Zorn. Da hilft kein Spott. Da hilft kein Weinen, hilft kein Beten. Die Nachricht stimmt! Der liebe Gott ist aus der Kirche ausgetreten.“

Und hier geht es weiter mit Kryptowährungen.

#PreppoKompakt

Wenn da nicht schon alles zu spät ist. Aber Kirchenaustritte gibt es gerade zuhauf.