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Das zweite Mal, dass Preppo bei Marc Friedrich nachfragt. Das erste Mal betraf es das Buch „Der größte Crash aller Zeiten“. Auffallend, dass in seinen Buchtiteln praktisch nur ein Wort auszutauschen ist, wie auch bei „Die größte Chance aller Zeiten“ aus 2021. Dieses Mal geht es um die „Die größte Revolution aller Zeiten“, erschienen Anfang letzten Jahres. Hier sind die sechs Fragen und Antworten zu „Preppo fragt nach“.
Fragen an Marc Friedrich und seine Antworten
1. Herr Friedrich, wir haben im Januar 2024 hier im Blog Ihr zusammen mit Florian Kössler geschriebenes Buch „Die größte Revolution aller Zeiten“ besprochen. Am 23. Januar ist es genau ein Jahr auf dem Markt. Gehe ich recht in der Annahme, dass sich der von Ihnen vorhergesehene Erfolg des Bitcoins auch in der Anzahl der Auflagen und der verkauften Exemplare niedergeschlagen hat?
Ja, diese Annahme ist völlig richtig! Der Erfolg des Bitcoins spiegelt sich nicht nur im Wertzuwachs wider, sondern auch in der unglaublichen Resonanz auf das Buch. Die zahlreichen Auflagen und verkauften Exemplare zeigen, dass immer mehr Menschen die transformative Kraft des Bitcoins erkennen und mental aus der Matrix austreten. Es ist die logische Konsequenz einer Revolution, die nicht aufzuhalten ist – der Schritt weg vom zentralisierten Fiat-Geldsystem hin zu dezentralen, zukunftsfähigen Lösungen.
2. Eine glasklare Aussage hatten Sie 2019 zur Person Donald Trumps gemacht, ja seine Wiederwahl als US-Präsident vorhergesagt. War es einfach Wunschdenken, weil Sie sein Faible für die Kryptos kannten? Nun haben Sie mit fünfjähriger Verspätung doch noch richtig gelegen. Wie erklären Sie sich das?
Was soll ich sagen – was lange währt, wird endlich gut. Es war kein Wunschdenken, sondern eine Analyse der globalen wirtschaftlichen und politischen Strukturen. Trumps Verständnis für alternative Finanzsysteme, insbesondere für Krypto, war ein klarer Indikator dafür, dass er erneut eine zentrale Rolle spielen würde. Die Verzögerung? Ein kleiner Umweg der Geschichte, aber die Richtung war stets klar: Die Rückkehr zu Politikern, die neue Wege im Finanzsystem unterstützen.
3. Schon seit 2013 plädieren Sie für ein moderates Investment in Bitcoins. Ja, in Bezug auf die Sinnhaftigkeit der seit 2009 aktiven, und damit ältesten Blockchain, gerieten Sie regelrecht ins Schwärmen, wie „… die vielleicht wichtigste Erfindung … zu unseren Lebzeiten …“. Welche Resonanz haben Sie darauf hin aus den politischen Lagern in Berlin erfahren?
Ehrlich gesagt, war die Resonanz aus politischen Kreisen eher verhalten bis skeptisch. Viele in Berlin tun sich schwer, den Wandel zu akzeptieren. Doch die positiven Rückmeldungen kamen vermehrt aus der jüngeren Generation und progressiven Denkern, die die Blockchain-Technologie als das erkennen, was sie ist: Die größte Innovation seit dem Internet. Es wird Zeit, dass die Politik aufwacht und erkennt, welche Chancen Bitcoin für unsere Gesellschaft bietet.
4. Die NZZ berichtet von einem immergleichen Vierjahresrhythmus, dem der Kurs des Bitcoins unterliege: Der Phase des Wachstums im Jahr des sogenannten „Halving“, dann des Booms und des Crashs sowie der Akkumulation im vierten Jahr. Was halten Sie davon, ist es so einfach?
Ja, der Vierjahresrhythmus ist eine faszinierende Beobachtung, aber ich würde sagen, es ist nicht ganz so einfach. Der „Halving“-Effekt ist real und beeinflusst Angebot und Nachfrage erheblich, doch die Marktpsychologie und Makroökonomie spielen ebenfalls eine Rolle. Diese Zyklen sind eine Mischung aus technischem und menschlichem Verhalten – wir sehen eine gewisse Vorhersehbarkeit, aber auch Überraschungen, die den Markt ständig herausfordern.
5. In der FAZ wird von den entscheidenden Fragen in Bezug auf die Zukunft des Bitcoins gesprochen: gelingt es, erstens, das Vertrauen in die Integrität dieser Währung zu stärken und, zweitens, den Bitcoin in die normalen Zahlungsströme zu integrieren. Sind dies auch Ihrer Meinung nach die Knackpunkte? Und zu welcher Vorgehensweise raten Sie?
Absolut, Vertrauen und Integration sind entscheidend. Vertrauen wird durch Transparenz und Sicherheit in der Blockchain-Technologie gestärkt, während die Integration in den Alltag über bessere Benutzerfreundlichkeit und regulatorische Klarheit erfolgt. Ich empfehle eine pragmatische Vorgehensweise: Aufklärung fördern, regulatorische Barrieren abbauen und die Infrastruktur für Krypto-Zahlungen erweitern. Nur so kann Bitcoin das volle Potenzial entfalten.
6. Können Sie uns darüber hinaus in wenigen Sätzen sagen, was wir als vernunftbegabte Menschen in den nächsten Monaten im monetären Bereich unbedingt „tun und lassen“ sollten?
Tun Sie eins: Diversifizieren Sie Ihr Portfolio mit einem moderaten Anteil an Bitcoin – es ist das digitale Gold unserer Zeit. Lassen Sie sich nicht von kurzfristigen Schwankungen beirren; denken Sie langfristig. Und was Sie lassen sollten: Blindes Vertrauen in das traditionelle Bankensystem und staatliche Rettungsaktionen. Die Inflation frisst Ihr Vermögen auf, und es ist an der Zeit, alternative Wege zu gehen.
Vielen herzlichen Dank, Herr Friedrich.
Und hier geht es weiter zur nächsten Spitzfindigkeit.
#PreppoKompakt
Wie wohltuend klar doch die Antworten sind, die „Preppo fragt nach“ nun an seine Leserinnen und Leser durchstellen kann. Dabei hat, wie gestern in der NZZ festgehalten, Donald Trump mit einem offiziellen Meme-Coin aktuell Vorurteilen über Kryptowährungen kräftig Vorschub geleistet. Er hatte einen Meme-Coin mit seinem Konterfei lanciert. Nachdem dessen Marktwert regelrecht auf 15 Milliarden Dollar explodiert war, brach der $Trump ein. So haben sich seit letztem Sonntag 7 Milliarden Dollar in Luft aufgelöst. Auch Melania Trump, die First Lady, gab einen offiziellen Meme-Coin aus – $Melania. „… Meme-Coins sind Token, die explizit ein Witz sind. Sie haben keinen inneren Wert. Meme-Coins dienen lediglich der Spekulation, weil sich womöglich ein Dummkopf finden lässt, der sie dem heutigen Besitzer zu einem höheren Kurs abkauft.“ So spitz kommentiert von Markus Städeli. Auf die Macht der Kommunikation mit Memes hatten wir übrigens in unserer Spitzfindigkeit #199 hingewiesen.