Spitz-findig-keit #244

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Spitz oder Spitze sind in aller Regel pointierte Aussagen zum Zeitgeschehen. Dies kann, muss aber nicht die Politik betreffen. Es kann auf die Gegenwart oder auch auf die Vergangenheit gemünzt sein. Spitz ist eine Aussage dann, wenn sie sticht, der betreffenden Person oder Personengruppe wehtut, spitze, wenn sie ausgezeichnet formuliert ist und im Idealfall zudem die Wahrheit abbildet. Fi/ündig, wenn der beschriebene Umstand nicht ganz offensichtlich, also erst zu ergründen ist. Und -keit lässt auf unterschiedliche menschliche Eigenheiten/-schaften schließen, wie beispielsweise Eitelkeit, Heiterkeit, Überheblichkeit oder, oder. Alles zusammengenommen eine echte Spitzfindigkeit. In unserer Kolumne ‚Spitz-findig-keit‘ zitieren wir in lockerer Folge jeweils zwei oder drei Aussagen und verschonen dabei auch nicht klassische Denkerinnen und Denker.

Um Denkanstöße zu geben, die Freude am Formulieren zu wecken – nichtzuletzt auch um dem Humor in unserer doch etwas trostloseren Zeit wieder mehr Geltung zu verschaffen. Erhöht das Wohlbefinden. Packen wir es an! Ich sage nicht, wir schaffen das. Aber wir probieren es auf jeden Fall!

Vorbemerkung

Es gibt nach Immanuel Kant auch eine falsche Spitzfindigkeit, die wir uns hier allerdings nicht zu eigen machen wollen. Wer dem dennoch nachgehen möchte – Die falsche Spitzfindigkeit der vier syllogistischen Figuren – kann dies hier gerne tun.

Heute gehen wir dafür lieber nochmal zurück zu Ophelia, würdigen den Volkstrauertag und gedenken, weil wir schon dabei sind, einer ehrlichen Haut.

1. Spitz-findig-keit

„Ophelia“: Ein Bad Kreuznacher Gymnasium hat in diesem Jahr auch am Thema herumgebastelt, hier sehr schön festgehalten. Vom klassischen Bild im Fluss – im Buch „Spitzweg“ von Eckhart Nickel anschaulich beschrieben, bei uns in der #84 -, landet Ophelia schließlich in der Badewanne. Fast könnte Mann/Frau meinen, Taylor Swift hätte, die letzte Szene im Bad betreffend, etwas gespickt.

2. Spitz-findig-keit

An vielen Orten und Plätzen wird am heutigen Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Die zentrale Gedenkstunde im Deutschen Bundestag mit der Rede des italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella wird ab 13:30 Uhr in der ARD übertragen (bis zum 16.11.2027 in der ARD-Mediathek abrufbar). Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. informiert als Veranstalter hier ausführlich darüber. „Gerade in einer Zeit, in der Krieg auch in Europa Abend für Abend grausame Bilder liefert, wird uns allen schmerzlich bewusst, wie kostbar und wie zerbrechlich Frieden ist.“ So im Faltblatt des Volksbundes zum Volkstrauertag 2025 zu lesen.

3. Spitz-findig-keit

Das „Buch der Tagebücher“ mit Eintrag von Kurt Tucholsky (1890 – 1935) in Hindäs/Schweden vor genau 90 Jahren nur rund fünf Wochen vor seinem Freitod/Suizid (S. 539; zur Person S. 660).

„Man muß den Menschen positiv kommen. Dazu muß man sie – trotz alledem – lieben. Wenn auch nicht den einzelnen Kulicke, so doch die Menschheit. Ich vermags nicht. Meine Abneigung gegen die Schinder ist viel größer als meine Liebe zu den Geschundenen – hier klafft eine Lücke.“

Tucholskys faszinierendes Werk, sein Kampf für Gerechtigkeit und Wahrheit, wie auch sein nicht weniger schillerndes (Liebes)Leben ist auf Wikipedia umfänglich festgehalten.

#PreppoKompakt

Wer schreibt, der bleibt!

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