Neues zu Blockchain & Bitcoin

Man nennt es selektive Wahrnehmung und es spielt eine Rolle beim Abbau kognitiver Dissonanzen. Vereinfacht funktioniert es so: Wird jemand aus der engeren Verwandtschaft beispielsweise schwanger, sieht und nimmt man auch viele andere schwangere Frauen wahr. Oder man läßt nach dem Kauf eines Autos, nur solche Punkte gelten, die auch im Nachhinein den Kauf dieses Modells rechtfertigen. So geht es uns seit ein paar Wochen. Seit wir uns mit der Blockchain-Technolgie und Bitcoin und Co. auf Preppo – hier – etwas näher beschäftigt haben. Aber vor allem hat zur allgemeinen Wahrnehmbarkeit auch ein regelrechter Krypto-Boom in den ersten Monaten dieses Jahres beigetragen. Weil dies so ist, beschreiben wir nachfolgend sechs recht unterschiedliche Fälle, in denen die Blockchain zum Einsatz kommt.

Neues zu Blockchain und Bitcoin

Blockchain-Technologie hilft bei Luxusgütern

Der erste Fall kommt kurz gesagt aus dem Bereich der Luxusgüterindustrie. So betreiben die drei Unternehmen LVMA (Louis Vuitton SE, Moët Hennessy), Prada Gruppe und Richemont (Cartier) die private „Aura“ Blockchain mit dem Ziel, im gesamten Produktlebenszyklus einschließlich Lieferkette für Transparenz zu sorgen. Dies ermöglicht das Ausstellen eines digitalen Echtheitszertifikates für Produkte im Kampf gegen Produktpiraterie. Und so lässt sich auch die Herkunft einzelner Materialien besser dokumentieren.

Allein LVMH beschäftigt um die 60 Anwälte und gibt im Kampf gegen Fälschungen jährlich 17 Mio. Dollar an Anwaltskosten aus. „Wenn künftig dank Blockchain-Technologie jede Transaktion und jeder Uhrenservice in einer Art digitalem Pass sicher gespeichert werden kann, dürfte dies die Fälscherei erschweren.“ Soweit zu lesen in der NZZ vom 23.4.2021.

Krypto-Boom an der Frankfurter Börse

Und faz-net vom 22.4.2021 berichtet über einen regelrechten Krypto-Boom, der sich auch bei der Deutschen Börse in Frankfurt niederschlägt. „Im Juni 2020 war sie die erste, die ein Bitcoin-Wertpapier im regulierten Börsenhandel und mit zentraler Abwicklung anbot. Der Erfolg des ‚BTCetc – Bitcoin Exchange Traded Crypto‘ … ist phänomenal. Es hat im ersten Quartal einen Handelsumsatz von 2,5 Milliarden Euro erzielt und damit mehr als jeder börsengehandelte Indexfonds (ETF) auf den Dax oder den MSCI World. Die Pionierleistung des zentralen Clearing der Krypto-Papiere reduziert die Risiken in der Handelsabwicklung und macht es für viele institutionelle Investoren überhaupt erst möglich, in Krypto-Wertpapiere zu investieren.“

Überlegungen zur Kryptowährung „Britcoin“ für Großbritannien

Wie Reuters am 19.4.2021 berichtet, erwägt Großbritannien die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (central bank digital currency – CBDC). Hierzu prüft unter Finanzminister Rishi Sunak eine Arbeitsgruppe seines Ministeriums zusammen mit der Zentralbank derzeit die Machbarkeit des „Britcoin“. Dabei soll dieser laut Minister das britische Bargeld/Pfund Sterling nicht ersetzen, nur ergänzen. Die Einführung einer solchen Krypto-Währung würde, so die Überlegung, die Führungsposition Großbritanniens im Finanzsektor international stärken. Aber auch in anderen Ländern wird dies gegenwärtig geprüft, wobei China – keineswegs überraschend – vorneweg geht.

Digitaler Impfnachweis im Zollernalbkreis – Blockchain im Spiel

Im Zollernalbkreis ist, wie der Zollern-Alb-Kurier vom 29.4.2021 berichtet, im Rahmen der Corona-Pandemie ein Impfnachweis in Form einer Scheckkarte im Einsatz. Dies gilt als datenschutzfreundlich und bildet den Impfstatus als Ergänzung zum Impfpass auch digital ab. Die Technologie stammt von der Kölner Firma Ubirch in Kooperation mit der govdigital e.G., einer Genossenschaft, die sich mit der Entwicklung sicherer Blockchain-Infrastrukturen für die kommunale Verwaltung befasst.

Beim digitalen Impfnachweis wird mit den Daten der Geimpften und deren Impfstatus vor Ort ein anonymer Fingerabdruck generiert. „Dieser wird kryptografisch signiert und unter anderem in einer Blockchain dauerhaft und manipulationssicher verankert – ganz ohne die eigentlichen Daten zu übertragen oder in einer Datenbank zentral zu speichern.“ Dann wird der QR-Code auf eine Scheckkarte gedruckt, die bei Veranstaltungen, Reisen oder am Arbeitsplatz vorgezeigt werden kann. So der ZAK.

Betrug mit Bitcoin nach Höhenflug

Im Preppo-Blog hat sich Marc Friedrich gleich mehrfach für den Einsatz digitaler Währungen zur privaten Vermögenssicherung ausgesprochen, beispielsweise hier. Dabei gibt es allerdings etliche Fallstricke, die genau zu beachten sind.

Im Ergebnis verlor eine 66-jährige Frau aus Bergisch Gladbach vergangenes Jahr insgesamt 40.000 € an Betrüger. Die hatten ihr auf einer Homepage für ein Bitcoin-Invest hohe Gewinne versprochen. So verschafften sie sich Zugang zum Rechner der Frau, indem sie dort eine Software zur Fernwartung installierten. Und für die Auszahlung der in Aussicht gestellten, fingierten Anlagegewinne forderten die Betrüger die Frau auf, 17.000 € einzuzahlen, die sie später zurückerstattet bekommen würde. Im Verlauf leistete sie weitere Zahlungen über einen Anbieter von Bitcoin, was – wie sie später feststellen musste – ein fataler Fehler war.  

Wie darüber hinaus Prominente seit dem Bitcoin-Höhenflug als Köder für einen Bitcoin-Betrug missbraucht wurden, haben Plusminus-Recherchen aufgedeckt. Alles Wissenswerte über die Kryptogeld-Falle in der Sendung Plusminus vom 17.3.2021 – hier nachzulesen.

Im Presseportal Blaulicht vom 26.4.2021 appeliert die Polizei im Nachgang zum Fall aus Bergisch-Gladbach eindringlich, „… bei Investments, deren Funktionsweise oder deren Anbieter unbekannt sind, vorab entsprechende Recherchen zu tätigen, den Anbieter genauestens zu überprüfen und im Zweifel den Rat der eigenen Hausbank einzuholen.“

Spannende Unterhaltung auf dem Monte Crypto

Aber auch in die Welt der Romane hat es die Krypto-Währung schon geschafft. Und so handelt der Thriller „Monte Crypto“* von Tom Hillenbrand von der Suche nach dem milliardenschweren Vermögen des bei einem Flugzeugabsturz tödlich verunglückten Start-up-Unternehmers Gregory Hollister. Er soll diesen digitalen Schatz als Bitcoin hinterlassen haben. Und um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, engagiert die Schwester des Verstorbenen einen Privatdetektiv. Von Beginn an spannend zu lesen, ist dieser rund 500 Seiten starke Roman auch gespickt mit Fakten und Informationen zu Kryptowährungen. Und fest steht, man lernt dazu.

Und hier gibt es neue Spitzfindigkeiten.

#PreppoKompakt

Alles dreht sich momentan um Krypto-Währungen, so hat es den Anschein. Und dabei lohnt es sich, noch einmal an den wunden Punkt, den immensen Stromverbrauch der einzelnen Überweisungen, zu erinnern.

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