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Kein Spiel mit dem Feuer an Silvester

Auch wenn vermehrt Stimmen die Auswirkungen auf die Umwelt und das Tierwohl beklagen sowie Händler dazu übergehen, Feuerwerk aus dem Angebot zu nehmen: zum Jahreswechsel wird der Himmel, mehr oder weniger pünktlich, um Mitternacht in bunten Farben leuchten. Allein in Deutschland setzte die pyrotechnische Branche zum Jahreswechsel 2018/19 über 133 Millionen Euro um, auch dieses Mal wird mit einer unverändert hohen Nachfrage gerechnet. Unabhängig davon läuft die öffentliche Debatte, ob und auf welcher Ebene Verbote sinnvoll wären (siehe hierzu nur faz-net von heute). Um den Neujahrstag unbeschadet, das heißt froh und munter begehen zu können, sind beim Feuerwerk an Silvester ein paar grundsätzliche Dinge zu beachten.

Buntes Feuerwerk am Silvester-Himmel

Finger weg von nicht zugelassenem, illegalem Feuerwerk

Auch bei noch so umsichtiger Handhabung und viel Erfahrung geht von illegalem, aus dem (nahen) Ausland importierten Feuerwerk, sogenannten „Polenböllern“, eine hohe Gefährdung aus. Diese führen regelmäßig zu verheerenden Verletzungen, ähnlich wie sie in Gebieten mit kriegerischen Auseinandersetzungen zu beklagen sind.

Früh- und Fehlzündungen sowie eine gewaltige Sprengkraft 

Illegales Feuerwerk entfaltet aufgrund der verwendeten Sprengstoffart und -menge sowie des Ummantelungmaterials eine gewaltige Sprengkraft. Sie übersteigt die Sprengwirkung von in Deutschland zugelassenen Fabrikaten um ein Vielfaches. Im Falle eines Unfalls ist mit gravierenden Folgen, bis hin zum Tod des Anwenders oder umstehender Personen zu rechnen. Dabei spielt die Artikelgröße keine entscheidende Rolle. Bereits ein explodierender Böller in der Größe einer AAA-Batterie (Mikrobatterie zirka 4,5 cm lang, 1 cm Durchmesser, rund 12 Gramm schwer) kann die ganze Hand abreißen. Zur extrem hohen Sprengkraft von illegalem Feuerwerk kommt die oft minderwertige Verarbeitungsqualität hinzu. Das führt zu völlig unberechenbaren Blindgängern oder zu einem schnellen Zünden, was die Unfallgefahr enorm steigert. 

Der Weg zum sicheren Feuerwerk an Silvester: Was zu beachten ist

Der Weg zum Kauf sicheren Feuerwerks im Einzelhandel führt über die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin. Diese prüft Feuerwerkskörper auf ihre Handhabung, Sprengwirkung und Verarbeitungsqualität und verweigert Produkten mit überhöhter Gefahr die Zulassung. So lag die Durchfallquote von den 113 geprüften Feuerwerkskörpern in 2019 bei beachtlichen 67 Prozent. Wer in Deutschland geprüftes Feuerwerk der Kategorie F2 (Kleinfeuerwerk, erlaubnisfrei an Personen ab 18 Jahren abzugeben) verwendet, ist vor durch minderwertige Verarbeitungsqualität verursachten Unfällen geschützt. Zudem ist das Risiko des Verlusts von Gliedmaßen reduziert, falls dennoch etwas passieren sollte. Auf der Internetseite der BAM gibt es zum Herunterladen eine siebenseitige Broschüre zu den Gefahren des Silvesterfeuerwerks, auch mit Hinweisen zur sachgerechten Lagerung und zum Transport.

Weitere Tipps für den sicheren Umgang mit Feuerwerk

Feuerwerk gehört auf keinen Fall in Kinderhände. Beim Abschuss von Raketen ist ein fester Stand der „Abschussrampe“ zu gewährleisten, damit es nicht zum Umfallen der Flasche und damit zu Querschlägern kommt. Hier leistet beispielsweise eine Getränkekiste gute Dienste. Wer Raketen oder anderes Effektfeuerwerk zündet, sollte immer auf ausreichenden Abstand zu Personen und Gebäuden achten, um Verletzungen, Beschädigungen und Bränden vorzubeugen. Auf keinen Fall das Feuerwerk modifizieren und daran herumbasteln. Hat man mal einen Blindgänger dann heißt es, Abstand halten und erneute Zündversuche unterlassen. Und vor allem auch überlegt und nüchtern – im doppelten Sinne – an die Sache mit dem Feuerwerk heran- und damit umgehen.

Stimmungsbild der öffentlichen Debatte um Verbote

In dem eingangs erwähnten FAZ-Artikel lautet die Schlußfolgerung: „Einzig gegen ein Verbot spricht ein wichtiges Argument: das Verbot selbst. Es wäre die letzte Option des Gesetzgebers, die aber auch in die individuelle Entscheidung von Menschen eingreift. Ein generelles Böllerverbot für die ganze Republik ist zudem unrealistisch, auch wenn es dazu Initiativen und Petitionen gibt. Städte und größere Orte könnten viel eher darüber sprechen und Verbotszonen einrichten.“ Das entsprechende Stimmungsbild ist relativ eindeutig.

Quelle: faz.net

#PreppoKompakt

Wer nicht gerade ein begeisterter Hobby-Feuerwerker ist, wer etwas für die Umwelt tun sowie den Tieren in Haus, Wald und Flur zuliebe auf Lärm verzichten möchte: der reserviere einen schönen Aussichtspunkt, packe sich warm ein und genieße vollkommen gratis das nächtliche Feuerwerk. Alle anderen verzichten beim Einkauf (am morgigen Samstag/Montag, Dienstag nächster Woche) auf jeden Fall auf ungeprüftes Feuerwerk. So erfreuen Sie sich auch im neuen Jahr bester Gesundheit.

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