Die Begriffe E-Scooter und E-Zigaretten haben nicht nur den gleichen Anfangsbuchstaben. Erstere – wir haben hier ausführlich berichtet -, wie auch E-Zigaretten, die aus mit Flüssigkeiten/Liquid nachfüllbaren, akkubetriebenen Verdampfern bestehen, erweisen sich zunehmend als gefährlich.
Rund um den Regensburger Dom feiern die Menschen zur Zeit die Fertigstellung der beiden Türme vor 150 Jahren. In den Abendstunden zudem mit einer sehr schönen, lasergestützten Illumination durch eine französische Künstlergruppe und stilvoll unterlegter Musik. Schon daraus lässt sich Einiges lernen, aber auch ein Besuch im Dom selbst bringt, und zwar nicht nur in glaubensmäßiger Hinsicht, jede Menge Erleuchtung.
Laser-Technik und Immergrad-Kerzen aus einem Kunststoffmantel mit Einsatz, die am Marienaltar gegen eine Spende entzündet werden, funktionieren ausgezeichnet. Leider kann ein solch gutes Zeugnis weder E-Scootern, noch E-Zigaretten ausgestellt werden.
Beim Laden der Batterien für den E-Scooter
Die Bildzeitung musste am 18. September 2019 von einem Brand im zweiten Stock eines neunstöckigen Hochhauses in München berichten. Laut Brandermittlern war er beim Laden des Akkus für den E-Scooter eines 15jährigen Schülers entstanden. Die alarmierte Feuerwehr brachte das Feuer nach 30 Minuten unter Kontrolle. 93 Bewohner flüchteten ins Freie, 10 wurden durch Rauchgas leicht verletzt. Der finanzielle Schaden beziffert sich auf 200.000 Euro (bild.de). Damit erweite sich das Spektrum der durch Scooter tatsächlich verursachten Schäden innerhalb von rund drei Monaten um eine neue Fassette.
Darüber hinaus können Batterien aus Lithium, wenn sie im Hausmüll oder gelben Sack entsorgt werden, brandgefährlich sein. Das hat, wie die FAZ am 19. August d.J. beschrieb, schon ein Vertreter der Entsorgungsbranche beklagt und eine Pfandpflicht und Aufklärungsoffensive gefordert (faz.net).
Beim Genuss von E-Zigaretten
Bei der normalen Zigarette wird martialisch mit Text und Bild vor deren Genuss gewarnt. Bei den batteriebetriebenen E-Zigaretten, auch Dampfer genannt, mehren sich in den letzten Wochen und Monaten die Meldungen über Lungenerkrankungen und Todesfälle. Und in deren Folge auch Verbote oder Einschränkungen des Gebrauchs. Darüber hinaus gibt es auch schon in wikipedia.org festgehaltene Berichte über ernsthafte Unfälle infolge technischer Probleme. So sollen sich von 2009 bis 2016 in den USA durch die Explosion von E-Zigaretten 195 Unfälle ereignet haben, 38 davon schwererer Natur.
Das Problembewusstsein erwacht in diesen Tagen
Letzte Woche hat in Kalifornien Gouverneur Gavin Newsom nach dem ersten Todesfall und mehr als 60 Meldungen über Lungenerkrankungen in Verbindung mit den E-Zigaretten eine 20 Millionen Dollar teure Aufklärungskampagne angekündigt. Zudem hat er die kalifornischen Gesundheits- und Steuerbehörden aufgefordert, Warnhinweise auf Produkten und höhere Abgaben zu erwägen (faz.net vom 17. September).
Auch der Staat New York hat für E-Zigaretten mit Geschmack ein „Notfall“-Verbot verhängt, d.h. es gilt ab sofort. Es wurde mit der landesweit epidemischen Ausbreitung von ernstzunehmenden Erkrankungen und einigen Todesfällen begründet. Dabei geht es vor allem um den Schutz von Jugendlichen. Durch verführerische Geschmacksrichtungen – und es gibt über 15.000 verschiedene –, wie Mango, Kaugummi, Zuckerwatte oder Minze, kommen sie viel zu früh mit dem schädlichen Nikotin in Berührung.
„Fast 400 Fälle von Atemwegserkrankungen in Dutzenden amerikanischen Staaten werden mit dem Konsum von E-Zigaretten in Verbindung gebracht und mindestens sechs Personen sind in Folge ihrer Erkrankungen gestorben. Experten konnten die genaue Ursache der Krankheiten oder ein konkretes Produkt noch nicht ausmachen“, so in faz.net vom 15. September. Inzwischen ermitteln auch amerikanische Justizbehörden gegen den führenden E-Zigaretten-Hersteller, die Firma Juul aus San Francisco in Kalifornien.
Selbst in Indien, einem Land mit 106 Millionen Rauchern und jährlich 900.000 Toten infolge Tabakkonsums, sind zum Schutz der Jugend E-Zigaretten komplett verboten. „Wer sie herstellt, importiert oder exportiert, lagert oder verkauft, müsse mit hohen Geldstrafen oder einer Haftstrafe von bis zu einem Jahr rechnen, sagte Finanzministerin Nirmala Sitharaman am Mittwoch. Wiederholungstätern drohten bis zu drei Jahre Haft“, so faz.net vom 18. September. Schon seit Februar 2018 ist es übrigens in Singapur strafbewährt illegal, nachgeahmte Tabakerzeugnisse, wie E-Zigaretten, zu besitzen, zu kaufen oder zu verwenden. Die Strafen fürs Zuwiderhandeln sind, wie im Insel- und Stadtstaat üblich, richtig happig.
Arbeit für Gerichte und Politik
Auch bei uns gibt es übrigens schon Gerichtsverfahren gegen die US-Firma Juul. So hat ihr das Düsseldorfer Landgericht jüngst per einstweiligen Verfügungen untersagt, Kartuschen ohne Elektro-Symbol auf dem Plastikgehäuse in den Handel zu bringen und verboten, „… Kartuschen zu vertreiben, bei denen der tatsächliche Nikotingehalt von dem auf der Packung angegebenen Wert um mehr als ein Milligramm abweicht“, so faz.net vom heutigen Tage.
Und was macht die Politik in unserem Land? Noch ist nichts verlautbart, aber man darf gespannt sein. Nicht zuletzt gibt es mit dem Bündnis für Tabakfreien Genuss e.V. – BfTG, eine gut organisierte Interessenvertretung. Auf den kräftig wachsenden deutschen E-Zigarettenmarkt von für 2019 geschätzten 570 Millionen Euro ist diese mächtig stolz (siehe tabakfreiergenuss.org). Wenigstens haben Bundestag und Bundesrat bereits Anfang 2016 zum Schutz von Minderjährigen, der Altersgruppe der 12- bis 17jährigen, den Verkauf von E-Zigaretten an diese untersagt. Das bestehende Abgabe- und Konsumverbot für Tabakwaren wurde einfach auf elektronische Zigaretten und elektronische Shishas/Wasserpfeifen ausgedehnt.
Glasklare Schlussfolgerungen
Im Ergebnis, Finger weg sowohl vom E-Scooter, als auch von Zigaretten, ob elektrisch oder althergebracht. Beides schadet in hohem Maße der Gesundheit.
#PreppoKompakt
E-Scooter und E-Zigaretten haben gravierende negative Auswirkungen für die Gesundheit, bergen eine Gefahr für Leib und Leben. Auch ohne gesetzliches Verbot ist es nicht ratsam, sich freiwillig solchen Gefahren auszusetzen. Wer kann, der lasse die Finger davon.