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Die Entwicklung innerhalb der Blockchain und der auf ihr basierenden Kryptowährungen verläuft rasant. Anleger müssen immer wieder mal um ihr Geld zittern, während sich Fachleute noch in Erklärungen üben. Die Kryptowelt ist und bleibt turbulent.
Kräftige Kurschwankungen beim Bitcoin
Zu einem merklichen Wertverlust bei der ältesten und ersten Kryptowährung der Welt kam es am zweiten Adventswochenende. Die Tagesschau berichtete am darauffolgenden Montag, dem Nikolaustag, von einem „Horror Wochenende für Bitcoin-Anleger“. Demnach verlor der Bitcoin am Samstag vor einer Woche bis zu 22 Prozent an Wert, gefolgt von einer regelrechten Berg- und Talfahrt des Kurses in der Folgezeit.
Über den Kursrutsch am Wochenende spekulieren die Fachleute. Laut den von der Tagesschau befragten Experten könnte er durch den Abstoß größerer Positionen einzelner Investoren, also simple Gewinnmitnahmen, ausgelöst worden sein. Aber auch die Verunsicherung durch die Warnung vor Zahlungsschwierigkeiten des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande oder die Vorladung der Topmanager acht großer Kryptowährungs-Firmen vor einen Ausschuss des US-Repräsentantenhauses, am Mittwoch dieser Woche, werden als Gründe genannt.
Neues auch von Satoshi Nakamoto?
Bei größeren Positionen einzelner Investoren, ob Einzelperson oder Institution, spricht man ab 1000 Bitcoins von einem Wal. „Viele dieser grossen Fische haben ihre Bestände in den Frühzeiten des Krypto-Booms durch Mining oder günstigen Einkauf angehäuft.“ So die NZZ vom 10.12.2021 (ebenso zum Folgenden).
Ein australisches Gericht hat Craig Wright, der behauptet Satoshi Nakamoto, der mysteriöse Erfinder des Bitcoin zu sein, das Eigentum an 1,1 Mio. Bitcoins zugesprochen. Die Familie seines verstorbenen Geschäftspartners hatte die Hälfte gefordert, aber lediglich 0,2% des Bitcoin-Vermögens als Entschädigung für geistiges Eigentum (immerhin noch rund 100 Mio. $) zugesprochen bekommen. Wright will einen Großteil für wohltätige Zwecke spenden. Damit würde er beweisen, dass er Zugriff auf das Wallet hat und definitiv der Erfinder ist. Und zugleich aufzeigen, in welchem Maße ein solch stattlicher „Wal“, ja eine ganze Walpopulation den Bitcoin-Markt beeinflusst.
Blockchain: NFTs als neue Einnahmequelle stoßen im Falle Ubisoft auf Ablehnung
Mittels NFTs (Non-Fungible Token) lassen sich Besitznachweise innerhalb der Blockchain führen. Somit ist es möglich, rein digitale Inhalte – wie Bilder, Videos oder Audiodateien – eindeutig einem Besitzer/einer Besitzerin zuzuordnen. Dass damit auch Unikate digitaler Kunst erstellt und zu aberwitzigen Preisen veräußert werden, haben wir hier schon berichtet. Im Verkauf rein digitaler Sammelobjekte wittern nun Unternehmen ein lukratives Geschäft. Denn es benötigt keine aufwändige Produktion innerhalb mehrstufiger Prozesse samt Maschinenpark. Und die Logistik erfolgt auf der Datenautobahn fast von selbst. Alles zusammen genommen erweckt Begehrlichkeiten nach schnell startbereiten, leicht skalierbaren zusätzlichen Einnahmequellen.
So auch beim französischen Unternehmen „Ubisoft“, das für den Vertrieb von Computer- und Videospielen im Bereich Freizeitunterhaltung bekannt ist. Der Plan: Spielgegenstände wie Waffen, Rüstungen und Bekleidungsstücke der Spielfigur werden über den hauseigenen „Quartz“ NFT-Onlinedienst als sog. „Digits“ vertrieben. Dieser Dienst wurde ohne große Vorankündigung vor zwei Tagen in Betrieb genommen.
Sehr zum Ärger der Spielebegeisterten, die mit ihren Reaktionen Ubisoft dazu veranlassten, das zugehörige Ankündigungsvideo auf Youtube sofort wieder zurückzuziehen, wie DerStandard berichtete. Auch in der Onlineumfrage des Fachmagazins „GamesStar“ zeichnet sich, mit 65% der Stimmen (Stand gestern, 18 Uhr) für „Ich finde NFTs nicht gut“ die Ablehnung dieser neuartigen Form der Vermarktung von Spielinhalten ab.
Und hier geht es zu den neuesten Spitzfindigkeiten.
#PreppoKompakt
Die Kryptowelt bleibt turbulent. Entsprechende Anlagen in Kryptowährungen weisen ein hohes Verlustrisiko auf. Zudem fehlen verläßliche Erfahrungswerte. Und wenn Unternehmen neue Geschäftsmodelle ausprobieren kann es sein, dass diese auf Ablehnung stoßen. Es ist spannend zu beobachten, wohin die Reise geht und auch, ob Craig Wright wirklich der „Bitcoin-Vater“ ist.