Gefahren beim Urlaub am Meer

Gefahren lauern nicht nur – wie von der Hamburgerin Tina Uebel hier so genial und spitzfindig beschrieben – in der „vertikalen Parkanlage“ der Schweizer Alpen, sondern auch beim Urlaub am Meer. Im Zuge der Lockerung von Reisebeschränkungen zieht es in den nächsten Tagen und Wochen viele zum Urlaub an die Nordsee. Dabei kann es zu gefährlichen Situationen und schweren Unfällen kommen, verursacht durch mangelndes Gefahrenbewusstsein, vermeidbares Fehlverhalten und simple Selbstüberschätzung. Aber Abhilfe ist möglich – nicht nur an der Nordsee!

Gefahren bei Wanderungen im Watt – Ebbe und Flut

In einer abendfüllenden Sendung berichtete RTL am Montag, 5. Juli 2021, im „Das große Live Experiment – gefangen im Meer“ aus Cuxhaven, um – unterstützt durch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) – auf die Gefahren des Wattenmeers aufmerksam zu machen. Dabei wurde deutlich: beim Wandern im Watt befindet man sich inmitten einer Naturgewalt, deren Verhalten sich, auch von Experten, nie völlig genau vorhersagen lässt.

Wagt man sich ins Watt, sollte dies auf jeden Fall in Begleitung von fachkundigen Personen im Rahmen einer Führung sein. Weiter gilt es den markierten Pfad nicht zu verlassen, um nicht in Schlickzonen einzusinken, und dem vorgegebenen Zeitmanagement für Ebbe und Flut zu folgen.

Denn kommt das Meer überraschend zurück, steigt das Wasser schnell und umschließt die Wandernden. Ein Vorankommen ist dann nur noch unter großer Kraftanstrengung möglich. Es wird durch den mit dem Pegel ansteigenden Wasserwiderstand erschwert, was selbst Sportskanonen schnell an ihre körperliche Belastungsgrenze bringt. Wattrinnen, sogenannte Priele, können den Weg zum rettenden Ufer abschneiden. Sie weisen Strömungen auf, gegen die nicht angeschwommen werden kann. Nicht zu vergessen die Wassertemperatur, die im Körper schon nach kurzer Zeit zu einer lebensbedrohlichen Unterkühlung führt.

Ein Zufluchtsort in der Not sind auf Wattwanderwegen sogenannte „Rettungsbaken“, im Cuxhavener Wattenmehr beispielsweise gibt es davon sieben Stück. Dies sind stählerne Masten an deren Spitze, weit oberhalb der Wasseroberfläche, sich ein geschlossener Metallkorb befindet, der auch vor Blitzen schützt. Sie sind ausgestattet mit Rettungsdecken, um die weitere Auskühlung des Körpers durch den eisig wirkenden Wind zu stoppen – goldene Seite nach außen getragen – und Signalgeräten, um Aufmerksamkeit zu erzielen. Auch gut zu wissen: mißbräuchliches Besteigen der Baken kostet Geld.

Mitreißende Wasserströmungen

Die sogenannte Rippströmung ist eine reißende Unterströmung, die die Badenden erfasst und hinaus in Richtung des offenen Meeres zieht. Dort wo die Brandung am ruhigsten erscheint, ist sie am gefährlichsten, wie im Beitrag des RTL Themenabends zu sehen (hier am Beispiel der Westküste Fuerteventuras in rund drei Minuten eindrucksvoll beschrieben). Der Rat der Experten lautet, nicht gegen diese Strömung anzukämpfen – es ist praktisch unmöglich. Besser Ruhe bewahren, versuchen durch Winken auf sich aufmerksam zu machen. Sich heraustreiben lassen, denn die Strömung verliert sich im Meer. Versuchen in Richtung der Wellen und seitlich aus der Strömung heraus zu schwimmen.

Verhalten vor dem Bad im Meer

Generell gilt es vor dem Baden komplett auf Alkohol zu verzichten und weder mit ganz leerem Magen, noch nach einem ausgiebigen (Fest)Mahl in die Fluten zu steigen. Ein voller Bauch studiert nicht nur ungern, auch beim Schwimmen ist er definitiv hinderlich. Auch eine schnelle Abkühlung des Körpers nach dem Schwitzen und körperlicher Anstrengung ist zu vermeiden, um den Kreislauf nicht überzustrapazieren.

Zudem sollte nicht allein und unbeobachtet an unbewachten Stränden gebadet werden. Und Kinder müssen stets beaufsichtigt werden. Außerdem ist es ratsam, sich vor dem Baden über die Gefahrenlage vor Ort zu informieren und durch Flaggen signalisierte Badewarnungen stets ernst zu nehmen.

Und hier wird es wieder spitzfindig.

#PreppoKompakt

Gefahren beim Urlaub am Meer. Ausführliche Sicherheitstipps gegen Unfälle beim Wattwandern und Baden – und vieles mehr – sind bei der DLRG hier abzurufen. Das sind Profis im Leben retten.

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