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Spitz-findig-keit #42

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Spitz oder Spitze sind in aller Regel pointierte Aussagen zum Zeitgeschehen. Dies kann, muss aber nicht die Politik betreffen. Es kann auf die Gegenwart oder auch auf die Vergangenheit gemünzt sein. Spitz ist eine Aussage dann, wenn sie sticht, der betreffenden Person oder Personengruppe wehtut, spitze, wenn sie ausgezeichnet formuliert ist und im Idealfall zudem die Wahrheit abbildet. Fi/ündig, wenn der beschriebene Umstand nicht ganz offensichtlich, also erst zu ergründen ist. Und -keit lässt auf unterschiedliche menschliche Eigenheiten/-schaften schließen, wie beispielsweise Eitelkeit, Heiterkeit, Überheblichkeit oder, oder. Alles zusammengenommen eine echte Spitzfindigkeit. In unserer Kolumne ‚Spitz-findig-keit‘ zitieren wir in lockerer Folge jeweils zwei oder drei Aussagen und verschonen dabei auch nicht klassische Denkerinnen und Denker.

Um Denkanstösse zu geben, die Freude am Formulieren zu wecken – nichtzuletzt auch um dem Humor in unserer doch etwas trostloseren Zeit wieder mehr Geltung zu verschaffen. Erhöht das Wohlbefinden. Packen wir es an! Ich sage nicht, wir schaffen das. Aber wir probieren es auf jeden Fall!

Spitz-findig-keit #42

Vorbemerkung

Es gibt nach Immanuel Kant auch eine falsche Spitzfindigkeit, die wir uns hier allerdings nicht zu eigen machen wollen. Wer dem dennoch nachgehen möchte – Die falsche Spitzfindigkeit der vier syllogistischen Figuren – kann dies hier gerne tun.

Heute weisen wir auf den spritzigen Newsletter „Mittel & Zweck“ der NZZ hin, den diese vorrangig für eine jüngere Leserschaft aufgelegt hat. Man kann ihn hier abonnieren. Dabei ging es am 6. Januar um drei Koryphäen oder „Gurus“ aus der Investmentbranche und den Weg, auf dem sie „ihren“ Reichtum erworben haben. Klar ist, dass damit noch weit mehr zu erreichen ist. Beispielsweise ein glückliches Leben zu führen und echte Lebensfreude zu empfinden. Was über den rein monetären Erfolg weit hinaus geht, ja manchmal sogar ohne ihn auskommt.

1. Spitz-findig-keit

John Bogle: Zahl nicht zu viel!

Er hat den Indexfonds erfunden und damit Millionen von Menschen zu geringen Gebühren den Zugang zu breit gestreuten Aktienportfolios verschafft.

„Hohe Kosten sind ein Handicap für einen Reiter im Wettrennen. Wenn der Jockey noch mehr Gewicht mit sich trägt, dann ist es für das Pferd schwierig, zu gewinnen.“

John Bogles passive Art, in einen breit gestreuten und günstigen Indexfonds zu investieren, wird auch von der Stiftung Warentest propagiert. Sparpläne in sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs) mit kleinen Beträgen sind selbst für Kinder ein erfolgversprechender Weg.

2. Spitz-findig-keit

Warren Buffett: Sei geduldig!

Er praktiziert seit vielen Jahrzehnten „Buy and hold“, investiert also langfristig in werthaltige Aktien. Kurzfristig handeln und auf den perfekten Kauf- und Verkaufszeitpunkt spekulieren, ist nicht sein Ding.

„Hin und her macht Taschen leer“, heißt es, weil mit schnellen Trades und vielen Verkäufen und Käufen auch hohe Kosten verbunden sind.

Warren Buffett: „Wenn du nicht bereit bist, eine Aktie zehn Jahre zu halten, denke erst gar nicht daran, sie nur zehn Minuten zu besitzen.“

3. Spitz-findig-keit

David Swensen: Konzentriere dich auf das Wichtige!

Er hat aus einer Milliarde mehr als 30 Milliarden Dollar gemacht. Und zwar für die Yale-Universität, eine der besten Unis der Welt, deren Stiftungsfonds er über Jahrzehnte verwaltete. Dabei sorgte die sinnvolle Aufteilung des Vermögens nach breiten Anlagekategorien – wie Aktien international oder aus Schwellenländern, Staatsanleihen, Rohstoffen, die alle langfristig gehalten wurden – für den Erfolg.

Man kann es mit dem Inhalt des Kleiderschranks vergleichen: Mit der Asset-Allokation legen wir fest, wie viele T-Shirts, Jeans, Anzüge, Hemden und Pullover wir brauchen. Die Wertpapierauswahl entspricht der Entscheidung, von welcher Marke oder aus welchem Material das alles gemacht sein soll. Und beim Timing des Marktes geht es darum, wann wir uns in welchem Geschäft für die Rabatte anstellen.

Swensens Warnung: „Anstatt sich auf die einzig sinnvolle Aktivität zu konzentrieren, langfristig sinnvolle Asset-Allokation, lassen sich viele Investoren unnötig von den unproduktiven Entscheidungen des Timings und der Wertpapierauswahl ablenken.“

Widmung

Einem guten Freund gewidmet, der heute einen runden Geburtstag feiert. Dabei bezahlt er als Schwabe nie zuviel, ist ausgesprochen geduldig und konzentriert bei der Sache. Herzlichen Glückwunsch, lieber Harald!

Und hier geht es weiter zu Betrugsversuchen – also auf der Hut sein!

#PreppoKompakt

Fast wie um zu beweisen, dass es so funktioniert, wird in der NZZ vom 31.12.2021 – also zuvor – von einer alten Dame erzählt. „Mit glücklicher Hand und bedächtigem Verstand. Wie wird man reich an der Börse? Mit Geduld und intuitivem Wissen.“ Eine bemerkenswerte Analyse und Erzählung, gespickt mit Weisheiten, die eine/einen auch außerhalb der Börse bereichern können. Also, auf gehts!

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