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Spitz oder Spitze sind in aller Regel pointierte Aussagen zum Zeitgeschehen. Dies kann, muss aber nicht die Politik betreffen. Es kann auf die Gegenwart oder auch auf die Vergangenheit gemünzt sein. Spitz ist eine Aussage dann, wenn sie sticht, der betreffenden Person oder Personengruppe wehtut, spitze, wenn sie ausgezeichnet formuliert ist und im Idealfall zudem die Wahrheit abbildet. Fi/ündig, wenn der beschriebene Umstand nicht ganz offensichtlich, also erst zu ergründen ist. Und -keit lässt auf unterschiedliche menschliche Eigenheiten/-schaften schließen, wie beispielsweise Eitelkeit, Heiterkeit, Überheblichkeit oder, oder. Alles zusammengenommen eine echte Spitzfindigkeit. In unserer Kolumne ‚Spitz-findig-keit‘ zitieren wir in lockerer Folge jeweils zwei oder drei Aussagen und verschonen dabei auch nicht klassische Denkerinnen und Denker.
Um Denkanstöße zu geben, die Freude am Formulieren zu wecken – nichtzuletzt auch um dem Humor in unserer doch etwas trostloseren Zeit wieder mehr Geltung zu verschaffen. Erhöht das Wohlbefinden. Packen wir es an! Ich sage nicht, wir schaffen das. Aber wir probieren es auf jeden Fall!
Vorbemerkung
Es gibt nach Immanuel Kant auch eine falsche Spitzfindigkeit, die wir uns hier allerdings nicht zu eigen machen wollen. Wer dem dennoch nachgehen möchte – Die falsche Spitzfindigkeit der vier syllogistischen Figuren – kann dies hier gerne tun.
Wir geben stattdessen heute eine Information über die Verleihung der Otto-Hahn-Friedensmedaille (OHFM) weiter. Otto Hahns einziger Enkel, Dietrich Hahn – von seinen Freunden Giovanni Gallo gerufen – hat die Auszeichung, die alle zwei Jahre verliehen wird/werden soll, im Jahre 1988 gestiftet. Infolge der Corona-Pandemie steht für 2020 immer noch die Verleihung an Frau Dr. Pillay aus, eine tamilische Südafrikanerin und bedeutende Menschenrechtsaktivistin – auch Trägerin des Großen Bundesverdienstkreuzes. Dazu sowie zur beeindruckenden Persönlichkeit siehe Wikipedia.
Auf der Rückseite der Friedensmedaille ist in englischer Sprache zu lesen: “All nations must decide voluntarily to refrain from violence as the last means of politics. If they are not prepared to do so, they will cease to exist.” (Alle Nationen müssen zu der Entscheidung kommen, freiwillig auf die Gewalt als letztes Mittel der Politik zu verzichten. Sind sie dazu nicht bereit, so werden sie aufhören, zu existieren.)
Welch eine Botschaft in Zeiten des Krieges in der Ukraine!
Unter den bisherigen Preisträgern sind Sandro Pertini (1988, als der Erste – ehemaliger Staatspräsident der Republik Italien), Michail Gorbatschow (1989 – Staatspräsident der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken), Karl Popper (1993 – britischer Philosoph und Wissenschaftstheoretiker), Gerd Ruge (1999 – deutscher Journalist und TV-Dokumentarist), Muhammad Ali (2005 – US-amerikanischer Boxer und Bürgerrechtler), Hans Küng (2008 – schweizer katholischer Theologe, Gründer und Präsident der Stiftung Weltethos), Tadatoshi Akiba (2012 – japanischer Mathematik-Professor, Politiker, langjähriger Bürgermeister von Hiroshima und Mitbegründer der Organisation Mayors for Peace) sowie John F. Kerry (2018 – ehemaliger Außenminister der USA). Teil der Verleihungszeremonie im Roten Rathaus waren bislang standardmäßig Grußworte von den jeweiligen Bundespräsidenten und/oder des Bundeskanzlers/der Bundeskanzlerin (weitere Details zur OHFM sind im eingangs verlinkten Wikipedia-Eintrag zu finden).
1. Spitz-findig-keit
„Liebe Freunde, cari amici miei, wenn einmal der Wurm….usw. – Heute eine traurige Nachricht: unsere auf den 15. Juni geplante OHFM-Verleihung an Dr. Navanethem Pillay (Durban) muss schon wieder verschoben werden !!! – aber nicht wegen Omikron oder sonstigen Varianten sondern weil es im Stab (SPD) der Regierenden Bürgermeisterin einen gravierenden Koordinierungsirrtum gab !!! – GROTESK
……………………. [siehe Hinweis in 2].
Ich bin sauer, echt super sauer und enttäuscht – so etwas darf einfach nicht passieren – nicht in der Bundesrepublik Deutschland – erst recht nicht im Umgang mit herausragenden Persönlichkeiten von globaler Bedeutung. NEVER !
……………………. [Anmerkung: Giovannis Heimatliebe in Ehren, aber er ist halt schon sehr lange aus Deutschland weg. Und Berlin natürlich auch ein besonderes Pflaster, wo nicht nur Flughäfen eine längere Bauzeit haben, dafür die Kosten über den Markt fliegen, sogar Wahlen zu wiederholen sind und der Geldbeutel vor allem bei den Parlamentariern sehr locker sitzt. Der Bund der Steuerzahler (BdSt) sitzt ebenfalls in Berlin und weißt mit seiner Schuldenuhr auf die Steuergeldverschwendung hin. Wir sind, lieber Giovanni, auf dem direkten Weg in eine Bananenrepublik – FOR SURE ! Ja, wenn man Bananen mag … siehe unten].
Über den neuen Verleihungstermin werde ich Euch natürlich umgehend unterrichten. Va bene ?!
Mit meinen besten Grüssen und Wünschen – bitte bleibt gesund – und einem grossen CHOK DEE + WAI ?
Euer alter Giovanni (Mueang Samut Sakhon, 18. April 2022)“
2. Spitz-findig-keit
„Darüber schweigt des Sängers Höflichkeit (darüber schweigt man als höflicher Mensch; eigentlich: das verschweigt des Sängers Höflichkeit, Kehrreim eines um 1800 in Berlin erschienenen Liedes eines unbekannten Verfassers)“. So beschrieben in dem gängigen Nachschlagewerk, nachdem ich mich immer wieder mal frage, „was weiß(t) Du den(n dazu)?“
3. Spitz-findig-keit
Als Trostpflaster für den Ärger und zum Geburtstag von Giovanni vor 10 Tagen, der Hinweis auf das „Mitgeburtstagskind“ Loretta Lynn, die 90 Jahre alt geworden ist. Ihr vielleicht berühmtestes Lied „Coal Miner’s Daughter“ wurde in #53 gleich zweimal von anderen Sängerinnen intoniert. Zu ihrem Ehrentag ist Loretta nun auf YouTube selbst zu Wort gekommen (2:18 Minuten lang, anläßlich eines Auftritts beim „Florida Strawberry Festival“, einem Art musikalischen Erntedankfest, im März 2015).
Stillleben zu Ostern in Zeiten und im Zeichen der Ampel. Dabei könnte das gelbe Ei ruhig etwas weniger orange sein.
Und hier geht es rund um den 1. Mai spitzfindig zu.
#PreppoKompakt
Ach du dickes Ei – schon wieder eins aus Berlin, aber wenigstens mit passendem Kehrreim. Nach Ostern dafür unter den Frühstückseiern kein faules. Nicht mal ein Kuckucksei – weiß man es?