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Spitz-findig-keit #108

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Spitz oder Spitze sind in aller Regel pointierte Aussagen zum Zeitgeschehen. Dies kann, muss aber nicht die Politik betreffen. Es kann auf die Gegenwart oder auch auf die Vergangenheit gemünzt sein. Spitz ist eine Aussage dann, wenn sie sticht, der betreffenden Person oder Personengruppe wehtut, spitze, wenn sie ausgezeichnet formuliert ist und im Idealfall zudem die Wahrheit abbildet. Fi/ündig, wenn der beschriebene Umstand nicht ganz offensichtlich, also erst zu ergründen ist. Und -keit lässt auf unterschiedliche menschliche Eigenheiten/-schaften schließen, wie beispielsweise Eitelkeit, Heiterkeit, Überheblichkeit oder, oder. Alles zusammengenommen eine echte Spitzfindigkeit. In unserer Kolumne ‚Spitz-findig-keit‘ zitieren wir in lockerer Folge jeweils zwei oder drei Aussagen und verschonen dabei auch nicht klassische Denkerinnen und Denker.

Um Denkanstöße zu geben, die Freude am Formulieren zu wecken – nichtzuletzt auch um dem Humor in unserer doch etwas trostloseren Zeit wieder mehr Geltung zu verschaffen. Erhöht das Wohlbefinden. Packen wir es an! Ich sage nicht, wir schaffen das. Aber wir probieren es auf jeden Fall!

Spitz-findig-keit #108

Vorbemerkung

Es gibt nach Immanuel Kant auch eine falsche Spitzfindigkeit, die wir uns hier allerdings nicht zu eigen machen wollen. Wer dem dennoch nachgehen möchte – Die falsche Spitzfindigkeit der vier syllogistischen Figuren – kann dies hier gerne tun.

Heute zu Ostern wollen wir uns einfach mal freuen, ein kleinwenig Schadenfreude eingeschlossen. Dabei geht es hauptsächlich um Zahlen und Prozent.

1. Spitz-findig-keit

Faz-net berichtet am 3.4.2023 über ein Verkehrsmittel, das uns schon im August/September 2019 mehrfach – hier am Start, auch mit einem französischen Unfallopfer – beschäftigt hat. Der E-Scooter, ein in der Anfangsphase regelrecht hochgejubeltes Vehikel, hat gravierende Nachteile. Dies sahen 89 Prozent der Pariserinnen und Pariser genauso, die an der Volksbefragung vor einer Woche teilgenommen haben. Zur Entscheidung stand, ob die Lizenz von drei E-Scooter-Verleihfirmen mit zusammen etwa 15.000 E-Rollern im Angebot, über den 31. August diesen Jahres verlängert werden soll oder nicht.

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hatte 2018 die Einführung noch genehmigt, wegen dem Chaos auf den Bürgersteigen und der hohen Unfallhäufigkeit aber ihre Meinung geändert. Nur 7,46 Prozent, annähernd 100.000 der 1,3 Millionen Wahlberechtigten, nahmen an der Abstimmung teil, deren Ergebnis die Bürgermeisterin dennoch als bindend betrachtet. Private E-Scooter bleiben dabei weiterhin erlaubt.

2. Spitz-findig-keit

Die monatliche „Chronik des Irrsinns“ – 31. März 2023 – von Claudio Casula auf der Achse des Guten erweist sich wieder einmal als wahre Fundgrube. Schafft man es, den Ernst der Lage auszublenden, dann kann Mann/Frau darüber sogar lachen. Dies gelingt allerdings nicht immer, vor allem auch beim Betrachten des Eingangsbildes. Weil Ostern ist greifen wir behutsam nur vier der 58 Fälle heraus, also rund 7 Prozent – mehr Eier passen nicht ins Körbchen.

Frohe Ostern!

– „Berlin sollte die Welt retten, aber der Volksentscheid in der Hauptstadt (‚klimaneutrales Berlin‘ schon 2030 statt 2045) geht nicht gut aus für Luisa Neubauer et al.: Das Quorum von 607.518 Ja-Stimmen wird mit 442.210 deutlich verfehlt, außerdem stimmen 49,1 Prozent extra dagegen. Mehrere Zeitungen sprechen trotzdem von einem ‚Kopf-an-Kopf-Rennen‘. Mensch, Leute…“

– „In Berlin (3,85 Millionen Einwohner) haben 142 Personen ihren Geschlechtseintrag im Melderegister zu ‚divers‘ ändern lassen. Das sind 0,0037 Prozent. Aber seit wann macht man in Deutschland Politik für die große Mehrheit?“

– „In Brasilien besucht Robert Habeck mit Cem Özdemir die Kambeba, Amazonas-Indianer, stellt sich dort als ’so etwas wie Euer Häuptling‘ (!) vor und sagt: ‚Für uns ist das sehr spannend, zu sehen, wie Ihr im Wald leben könnt…, weil in Deutschland vor tausend Jahren die Deutschen alle Bäume gefällt haben. Also unser Wald ist mehr oder weniger weg.'“ Die ‚Faktenchecker‘ werden es nicht tun, daher hier der Achgut-Service: Ein Drittel Deutschlands (11,4 Millionen Hektar) ist von Wald bedeckt, hier stehen etwa 90 Milliarden Bäume. Und Habeck lässt selbst welche fällen, um an ihrer Stelle Windräder zu errichten. Offenbar hält er die Indigenen für mindestens genauso doof wie uns.“

– „Wussten Sie, dass Solarenergie ‚in den letzten zehn Jahren 100 Prozent günstiger geworden‘ ist? Meint jedenfalls Katrin Göring-Eckardt bei ‚hart aber fair‘. Zwölf Prozent der Deutschen beherrschen keine Prozentrechnung. Also fast 30 Prozent, wie die Grüne sagen würde.“

3. Spitz-findig-keit

Hier gibt es auf YouTube prima Tipps, wie mit Prozenten gerechnet werden kann, zudem von der sympathischen Lehrerin Susanne eindrücklich vorgetragen. Insbesondere das sechste Beispiel hat es in sich.

Und hier führen wir uns Teil III der Geld-Un-Ordnung zu Gemüte. Keine leichte Kost!

#PreppoKompakt

Bleibt mir nur noch allen ein frohes Osterfest zu wünschen!

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